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Rückblick 2023

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Das Jahr hat, ähnlich wie gerade 2024, sehr mild begonnen. Die Bienen sind geflogen und haben bereits am 1. Tag des Jahres Pollen (von blühenden Haselnüssen) eingetragen.

Laut Mayener Bienenkundeinstitut war die Winterverlustrate unerwartet niedrig bei 13,2%.

Im gesamten April hat es sehr viel geregnet, (siehe Waage Garten) so dass die Bienen kaum fliegen konnten, um die ersten Frühblüher zu besuchen. Bei fast allen Völkern ist das Futter knapp geworden. Nur am Standort Emma konnten die Völker bereits etwas Nektar eintragen.

Bis Anfang Mai gab es kaum Gewichtszunahmen bei den übrigen Standorten.

Anfang Mai ist dann so langsam der Frühling eingekehrt und ich bin mit einigen Völkern auf die Schwäbische Alb in die Rapsblüte gewandert. Die Obstblüte im Neckartal war weitgehend vorbei, so dass nicht mehr mit großen Frühlingshonigmengen zu rechnen war.

Das war dann wohl auch ein Grund weshalb das beste Volk am Standort Emma das tatsächlich schon sehr viel Honig eingetragen hatte gestohlen wurde und dazu noch 2 Honigräume von den benachbarten Völkern!

Leider kommt es hier in der Gegend immer wieder vor, dass Bienenvölker gestohlen werden. Es ist zu vermuten, dass das Imker-„Kollegen“ sind, die ihre Misserfolge in ihrer Bienenhaltung durch Diebstahl ausgleichen und leider nicht durch Fehlerbehebung.

Dennoch konnte ich noch eine relativ gute Frühlingshonigernte erzielen da es im Mai noch einen guten Nektareintrag, vermutlich von Ahornbäumen, gab. Der Frühlingshonig 2023 war dadurch deutlich dunkler und kräftiger im Geschmack als der normal übliche Obstblütenhonig.

Auch die Völker im Raps waren sehr fleißig und ich konnte große Mengen Rapshonig schleudern.

Der Sommer 2023 war wie das Jahr zuvor sehr heiß. Hier im süddeutschen Raum war es nicht ganz so trocken wie in anderen Teilen Deutschlands, so dass sich die Bienen gut entwickelt haben und eine durschschnittliche Sommerhonigernte einbrachte.

Eine Besonderheit dieses Jahr war meine Wanderung in die Lavendelblüte. Am 23. Juni bin ich mit 2 Völkern auf die Schwäbische Alb an ein Lavendefeld gewandert, welches 2022 zu Versuchszwecken angelegt wurde.

Ich konnte so vermutlich den ersten Alblavendelhonig aller Zeiten ernten. Leider war die Ernte vermutlich aufgrund des sehr trockenen und windigen Wetters nicht sehr üppig, so dass dieser Honig sehr schnell verkauft war.

Auch der Herbst 2023 war überdurchschnittlich warm, so dass die Bienen sehr lange aktiv waren und auch noch sehr viel Brut aufgezogen haben. Das hatte zur Folge dass auch die Milbenpopulation sehr stark ansteigen konnte.

Die Prognosen der Bieneninstitute gehen deshalb von sehr hohen Völkerverlusten im Winter 23/24 aus.

Die Durchsicht meiner Völker bei der letzten Varrobehandlung bestätigen diese Prognose leider.

Das heißt für das Frühjahr 2024 ist mit größeren Völkerausfällen zu rechnen, was hoffentlich nicht zu vermehrten Diebstahlmeldungen führt!

Erwähnenswert für das Jahr 2023 ist noch die extrem gestiegene Zahl der gemeldeten Nester der eingeschleppten Asiatischen Hornisse (Vespa velutina). Bis Anfang November wurden in Deutschland 850 Nester gemeldet. Momentan ist noch nicht eindeutig wie sich die Ausbreitung dieser invasiven Art auf die Inkerei und die heimische Tier- und Pflanzenwelt auswirkt.

Außerdem wurde durch die EU-Kommission eine weitere Genehmigung von Glyphoshat (Totalherbizid) für weitere 10 Jahre beschlossen. Glyphosat schädigt nachweislich Insekten und Pflanzen und trägt damit sehr stark zum Artensterben bei.