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2022: Ein Jahr der Extreme

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Nach der Bilanz des Deutsche Wetterdienstes (DWD) war 2022 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Das Wetter 2022 in Baden-Württemberg war geprägt von Extremen was auch nicht ohne Folgen für viele Imker blieb.

In Ba-Wü war die “Verlustquote” an Völkern überdurchschnittlich hoch, bei bis zu 30%. Auch in meiner Imkerei waren die Verluste etwas höher als im Durchschnitt der Jahre. Im März musste ich feststellen dass 3 meiner Völker den Winter nicht überlebt haben.

Dennoch war das Bienenjahr 2022 für mich sehr positiv: Meinen Bienen haben sehr viel Honig eingetragen. Ich konnte wunderbar cremigen Frühlingshonig an den Standorten rund um meinen Wohnort ernten.

Um Rapshonig zu ernten bin ich wieder mit meinem Imkerkollegen auf die Alb gefahren. Die Ernte war nicht so üppig, da içh erst relativ spät angewandert bin und der Raps aufgrund der Trockenheit extrem schnell verblüht ist.

Die Edelkastanientracht hat dagegen einen durchschnittlichen Honigertrag gebracht.

Nachdem der Mai etwas kühler war als im Durchschnitt der Jahre, folgte ein sehr heißer und sehr trockener Sommer. Für die Bienen war die Hitze und Trockenheit mit Sicherheit eine Herausforderung.

Gut, dass um meine Bienenstandorte viele Wasserquellen vorhanden sind, so dass die Bienen sich gut versorgen können.

Die Sommerhonigernte war dennoch sehr ergiebig und dieses Jahr vor allem sehr unterschiedlich. Ich konnte bei einem Standort sehr würzigen, dunklen Honig ernten. An den anderen Standorten haben sich die Honige ebenfalls in Geschmack und Farbe deutlich unterschieden. Allerdings gab es keinen Lindenhonig. Vermutlich haben die Linden aufgrund der Trockenheit kaum Nektar produziert.

Alles in allem haben sich meine Völker prächtig entwickelt.

Im November, wenn die Bienen eigentlich zur Ruhe kommen sollten, war das Wetter dann nochmal außergewöhnlich: Es war extrem warm und sehr trocken. Auf den Feldern haben die verschiedensten Begrünungen geblüht und die Bienen haben ihr Brutgeschäft nochmal voll begonnen. Das hat dazu geführt, dass nicht nur die Bienenvölker gewachsen sind, sondern auch die Anzahl der Varroamilben.

Das hat die Winterbehandlung, die ich regelmäßig in den Tagen vor Weihnachten durchführe, gezeigt.

So wie das Jahr begonnen hat, hat es dann auch wieder geendet. Am 31.12.22 (siehe Titelbild) konnte ich bei schönstem Sonnenschein beobachten, wie die Bienen fliegen und bereits fleißig Pollen eintragen.